Geschichte

Die Geschichte von Buttforde ist reich an uralten Spuren menschlicher Besiedlung. Feuersteinartefakte, die im gesamten Dorfgebiet gefunden wurden, deuten auf urgeschichtliche Siedlungen hin. Ebenso wurden Scherbenreste auf einer nahegelegenen Warft entdeckt, die auf eine hoch- oder spätmittelalterliche Siedlung hinweisen.

Im frühen 13. Jahrhundert gab es bereits ein Kirchspiel, das zur Kirche Stedesdorf gehörte. Die heutige Buttforde Kirche, auch bekannt als St.-Marien-Kirche, hat möglicherweise einen frühmittelalterlichen Vorgängerbau gehabt. Erstmals urkundlich erwähnt wurde Buttforde im Jahr 1420, und es ist bekannt, dass im Jahr 1455 ein Häuptling namens Aybo zu Buthfoerde in der Region lebte.

Buttforde erlebte im Verlauf der Geschichte verschiedene Herrschaftszugehörigkeiten. Um 1600 wurde das Dorf dem Fürstentum Ostfriesland angeschlossen, das 1744 an Preußen fiel. Später gehörte es zu Frankreich, dem Königreich Hannover und ab 1866 erneut zu Preußen. Vor 1806 bildeten Blersum und Buttforde eine Vogtei des Amtes Wittmund. Während der französischen Herrschaft beteiligten sich die Bewohner von Buttforde an der Zerstörung der Besatzungsbehörden in Esens. Ab 1824 wurde das Dorf von der Amtsvogtei Funnix aus verwaltet und ab 1885 durch den neugebildeten Landkreis Wittmund.

Am 16. August 1972 wurde Buttforde schließlich in die Kreisstadt Wittmund eingegliedert.

Sehenswürdigkeiten

Eine der bedeutendsten Sehenswürdigkeiten in Buttforde ist die St.-Marien-Kirche, die zur damaligen Sendkirche in Stedesdorf gehörte. Diese Granitquaderkirche wurde etwa von 1220 bis 1240 erbaut. Im Jahr 1681 wurde ein Vorbau hinzugefügt, der 2005 grundlegend saniert wurde. In der Kirche befindet sich die noch erhaltene und funktionierende Orgel des Meisters Joachim Richborn aus dem Jahre 1681. Im gesondert stehenden Glockenturm hängt die Marienglocke des Glockengießers Berend Klinghe aus Bremen (1456 bis 1474). Diese Glocke war ursprünglich für die Kirche in Fulkum (heute zu Holtgast) vorgesehen und wurde 1475 vom Kirchspiel Fulkum erworben. Die Kirche steht unter Denkmalschutz.

Mehr Informationen über die St.-Marien-Kirche zu Buttforde finden Sie hier.

Persönlichkeiten

Folkert Krey (* 16. Januar 1692; † 21. Oktober 1775 in Buttforde) war ein deutscher Dorfschullehrer, Organist und Verfasser eines bekannten Rechenbuches für ostfriesische Volksschulen. Er entstammte mütterlicherseits einer alteingesessenen Buttforder Familie. Sein Vater war Hermann Krey (1656–1727), der in Eggelingen geboren wurde, und seine Mutter war Alget Folkerts (1664–1724). Er war das älteste von fünf Geschwistern.

Folkert Krey war 48 Jahre lang Lehrer und Organist in Buttforde und wurde stolze 83 Jahre alt. In erster Ehe war er mit Anna Elisabeth Helmrichs aus Buttforde verheiratet, mit der er zwei Töchter und vier Söhne hatte. Zwei Jahre nach dem Tod seiner ersten Ehefrau heiratete er am 23. April 1754 Anna Catharina Leiner aus Reepsholt, mit der er vermutlich keine Kinder hatte.

Krey wurde über die engen Grenzen seines Dorfes hinaus bekannt durch die Herausgabe eines plattdeutschen Rechenbuches, das lange Zeit in ostfriesischen Schulen Verwendung fand. Das Rechenbuch trug dazu bei, den Schülern das Rechnen beizubringen und wurde in Ostfriesland so populär, dass eine sprichwörtliche Redewendung entstand, die heute noch in der Region Verwendung findet:

‘Dat is so seeker as twê mal twê vêr sünd, na Folkert Krey sîn Rekenbôk.’

Erwähnenswert ist auch, dass das Krey’sche Rechenbuch noch 1839, etwa hundert Jahre nach seiner ersten Drucklegung, in einer 15. Auflage erschien, die von Lehrer Hofmann aus Blersum betreut wurde.

Folkert Krey hinterließ ein Erbe in Form seiner pädagogischen Arbeit, die Generationen von Schülern in Ostfriesland zugutekam und noch heute in Erinnerung bleibt

Quellenangabe und Literaturhinweise

Wikipedia – Buttforde

Wikipedia – Folkert Krey

genealogy.net – Folkert Krey

Beschreibung von Buttforde in der Historischen Ortsdatenbank der Ostfriesischen Landschaft